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Der MGV „Liederkranz“ erlebte im Jahre 1905 eine bestimmt nicht alltägliche Gründung. Nach dem am Neujahrstag dieses Jahres der Rauchclub „Einigkeit“ aus der Taufe gehoben wurde, gründete man bereits am 26. März anlässlich einer in das Gasthaus „Wilder Mann“ einberufenen Versammlung eine Gesangsabteilung. Organist Rappenecker leitete ab sofort einen Chor mit 22 Sängern. Der 01. Dezember 1905 bringt dann gleichzeitig mit der Auflösung des Raucherclubs die Gründung des MGV „Liederkranz“ Ohlsbach.
Die erste Generalversammlung am 09. Februar 1906 bestellte dabei per Neuwahl den Vorstand und beschloss die Inhalte der künftigen Vereinssatzung. Mit einer ersten Einlage von 80 Mark wurde sodann bei der heimischen Sparkasse ein Vereinskonto eröffnet.
Im Zusammenhang mit der Intensivierung der Probenarbeit stand dem Verein innerhalb eins Jahres zweimal ein Dirigentenwechsel bevor. Außerdem sollte hinsichtlich des Probenbesuchs der Sänger ein strengerer Maßstab angelegt, darüber Buch geführt und gemäß einem beschlossenen Antrag wegen unbegründetem Verstoßens gegen die Probenordnung (unentschuldigtes Fernbleiben oder Unpünktlichkeit) Strafgeld erhoben werden. Dieses war mit dem Vereinsbeitrag zu entrichten. Der Beitrag für die Mitglieder wurde 1907 von 25 auf 20 Pfennige festgesetzt.
Erste öffentliche Veranstaltungen des Vereins waren 1906 Theater- und Tanzabend am Dreikönigstag und ein Waldfest am 12. August. Die Waldfeste und eine als „Christbaumfeier“ bezeichnete Weihnachtsfeier sind bis zum Kriegsbeginn 1914 ein fester Bestandteil der jährlichen Veranstaltungen geworden. 1913 nahm man an einem Sängerfest in Urloffen teil, wobei bei dem Gesangswettstreit der 2. Platz belegt wurde.
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Ein besonderes Ereignis war nach der Unterbrechung durch den 1. Weltkrieg 1923 die Weihe der noch heute benutzten Vereinsfahne. Am 12. November 1922 wurde die im Kloster der Franziskanerinnen in Gengenbach gefertigte Fahne in Begleitung der Musikkapelle abgeholt. Die Fahnenweihe erfolgte am 14. Oktober 1923 im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes durch Pfarrer Kopf unter Beteiligung der Musikkapelle, des Militärvereins und der Feuerwehr. Nach dem Gottesdienst erfolgte ein Festzug zum Rathaus, wo die Fahne durch die erste Festdame Viktoria Bürkle dem Fähnrich übergeben und die von den Festdamen gestiftete Schleife angeheftet wurde.
Bedingt durch die lange Amtszeit des Vorsitzenden Alfred Lehmann und die langjährige Chorleitertätigkeit von Hauptlehrer Feigenbutz nahm der Verein bis zum 2. Weltkrieg eine kontinuierliche Entwicklung. Der Männergesangverein leistete durch regelmäßige öffentliche Veranstaltungen wie Unterhaltungsabende, Weihnachts- und Fasnachtsveranstaltungen einen wichtigen kulturellen Beitrag für die Dorfgemeinschaft. Darüber hinaus sah man sich auch zur Pflege des Liedgutes über die Dorfgrenzen hinaus verpflichtet, besuchte die Festlichkeiten auswärtiger Vereine und regionale Sängerveranstaltungen, wie z. B. den Gausängertag in Zell a. H. am 21. Juni 1925, wobei die Ohlsbacher Sänger einen Preis der Kategorie II a mit Ehrengabe errungen hatten. Die Auszeichnung beim Bundessängerfest in Karlsruhe im Oktober 1935 (Bronzemedaille) oder auch das erfolgreiche Abschneiden bei einem Wertungssingen 1938 des Deutschen Sängerbundes in Lahr/Schwarzwald belegen das mittlerweile erreichte gesangliche Niveau des Chores.
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Nach der durch den 2. Weltkrieg bedingten Zäsur nahm man 1950 die Vereinstätigkeit wieder auf. Schon 1952 bestand der Chor aus 42 Sängern. In den 50-er Jahren erlebte der Verein dann besonders auch in musikalischer Hinsicht eine sehr erfolgreiche Phase. Unter dem bewährten Chorleiter Alois Bau wurden mehrmals Operetten und Singspiele aufgeführt, zudem beteiligte man sich an Kritiksingen des Badischen bzw. Ortenauer Sängerbundes. Vom 13. bis 15. August 1955 feierte der Verein sein 50-jähriges Jubiläum mit einem gesanglich anspruchsvollen Festbankett, einem Festgottesdienst, großen Festumzug sowie einem Freundschaftssingen zahlreicher Gastvereine und einem frohen Festausklang bei Musik und Tanz.
Zusammen mit einem Chor aus Dornbirn (Vorarlberg) gestaltete man 1965 ein Jubiläumskonzert zum 60-jährigen Bestehen des Vereins. Nach einer erfolgreichen Sängerwerbung umfasste der Chor 1966 wiederum 42 Sänger, die Gesamtmitgliederzahl wuchs auf 250 an. Nach schwierigen Vereinsjahren verblieben bis 1974 allerdings nur noch 31 Aktive.
Nach dem 1980 gefeierten 75-jährigen Jubiläum wurde dann mit der Übernahme der Chorleitertätigkeit durch den bisherigen Sänger Erwin Benz im Jahre 1983 eine äußerst positive Entwicklung eingeleitet. Der Chor konnte im Laufe der Zeit stark verjüngt und zahlenmäßig bis zu 52 Sänger im Jahre 2002 vergrößert werden.
Der zielstrebigen Arbeit von Erwin Benz verdankte der Chor ein breitgefächertes Repertoire, in das auch mehr und mehr zeitgemäßes und moderneres Liedgut Eingang fand. Mit großem Einfühlungsvermögen gelang es ihm, den Sängern ungeachtet ihres großen Altersunterschiedes auch neue Stilrichtungen zu vermitteln und sie dafür zu begeistern.
Im Mittelpunkt des musikalischen Wirkens standen jährliche Chorkonzerte, die zunehmend auf ein Thema hin ausgerichtet waren. Konzerte wie etwa „Lieder der Berge“ oder auch „Männergesang ‚auch’ in neuem Klang“ wurden vom Publikum begeistert aufgenommen. Die Teilnahme am Prädikatssingen anlässlich des 100-jährigen Bestehens des MGV Liederkranz Ober-Hainbrunn im Jahre 1998 erbrachte für unseren Chor mit der Note „sehr gut“ eine hervorragende Beurteilung.
Ein absoluter Höhepunkt waren dann die verschiedenen Veranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen des Vereins im Jahre 2005. Das Festkonzert gestaltete man zusammen mit dem Chor des MGV Liederkranz Ober-Hainbrunn aus dem Odenwald, zu dem langjährige freundschaftliche Kontakte bestanden, und dem Tenorsolisten Peter Parsch. Dies wurde genauso begeistert aufgenommen wie ein Kirchenkonzert, wo der Ohlsbacher Chor von Instrumentalsolisten und dem Bariton-Solisten Willi Trautmann unterstützt wurde.
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Im Chorwerk Ohlsbach stehen die Zeichen mit unserer Dirigentin Ulianah Nesterova auf Wechsel und Weiterentwicklung.
Die neue Dirigentin genoss eine qualifizierte Ausbildung am Moskauer Konservatorium, an der Moskauer Chorkunstakademie und an der Hochschule für Musik und Theater München. Seit 2008 leitet Frau Nesterova eine Gesangsschule in Rheinstetten. Diese veranstaltet regelmäßig Konzerte und wirkt bei verschiedenen Veranstaltungen mit, z.B. bei Konzerten von Gesang- und Musikvereinen, musikalischen Vernissagen, Kirchenfesten.
Das Repertoire der Ohlsbacher Chöre wird neben den bisher bekannten Stücken auch neue Musik und verschiedene Stile wie Gospel und Spirituals, moderne Musik und Musical umfassen.
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2006 beendete dann Erwin Benz seine sehr erfolgreiche Chorleitertätigkeit und wurde durch Swetlana Sessler abgelöst, die bei den Aktiven auch sehr schnell eine hohe Akzeptanz fand.
Anfang 2009 wurde auf Initiative von Swetlana Sessler ein Projektchor ins Leben gerufen. Dieser gemischte Chor wurde gebildet aus aktiven Sängern, Neusängerinnen und Neusängern, die die Gelegenheit nutzten, das gemeinsame Singen im Chor kennenzulernen. Der Projektchor hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt dann beim Jahreskonzert im November 2009.
Schon bald nach dem Konzert regte sich bei den Sängerinnen der Wunsch, auch weiterhin gemeinsam zu singen. So wurde im Laufe des Jahres 2010 der Frauenchor „La Vita gegründet. Bald folgten die ersten Auftritte beim Konzert des MGV „Frohsinn“ in Kehl und beim Pfarrfest 2011 in Ohlsbach. Der erste Höhepunkt war jedoch das Jahreskonzert im November 2011, bei dem neben dem Frauenchor und dem Männerchor auch der aus diesen Chören gebildete gemischte Chor zum Gelingen beitrug.
Neben regelmäßigen Chorkonzerten in den letzten Jahren wurden mit dem Musikverein Ohlsbach schon zweimal sehr erfolgreiche gemeinsame Konzerte durchgeführt. Auch bei diesen Konzerten stand immer mehr ein zeitgemäßes Repertoire im Mittelpunkt. Gute Tradition ist zudem immer noch die gesangliche Umrahmung des Gottesdienstes am 2. Weihnachtsfeiertag. Genauso beteiligt man sich immer wieder an Konzerten anderer Vereine.
2017 erfolgte aufgrund der veränderten Strukturen dann die Umbenennung des Vereins in „CHORwerk Ohlsbach“. Der nach wie vor bestehende Männerchor nennt sich jetzt „Klangschmiede“, der Frauenchor tritt unter dem Namen „La Vita“ auf.
Neben dem Bemühen, das Leistungsniveau der Chöre durch erfolgsorientierte wöchentliche Probenarbeit, wie auch durch regelmäßige Probenwochenenden, zu heben, besitzt aber nicht zuletzt die Pflege der Kameradschaft einen ebenso hohen Stellenwert. Dies dokumentiert sich unter anderem in gemeinsamen Tagesausflügen, Wanderungen, jährlich stattfindenden dreitägigen Bergtouren oder auch Besuche von Konzerten anderer Chöre in der Region.
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2018 beendete Swetlana Sessler ihre sehr erfolgreiche Chorleitertätigkeit. Nach einer intensiven Suche wurde durch den Chor Frau Uliana Nesterova als neue Chorleiterin ausgewählt.
Dirigentin, Sängerinnen und Sänger freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit, wollen gemeinsam weiterhin erfolgreich sein und die Zukunft der Ohlsbacher Chöre gestalten. Die Freude am Gesang, die Lust, neue Wege zu gehen und Visionen umzusetzen wird sicher bald weitere Früchte tragen. Als Ziel wird ein Konzert im ersten Halbjahr 2020 angestrebt, bei dem die Weiterentwicklung auch nach außen hin präsentiert werden wird. Es soll dann eine Werbung für den neuen Chorgesang mit begeisterten Sängerinnen und Sängern sein. Zusätzlich sind bis dahin weitere kleinere Auftritte vorgesehen.
Auch neuen Sängerinnen und Sängern bietet sich hier die Gelegenheit, an diesem Neuanfang mit zu arbeiten und sich aktiv in die Entwicklung der Chöre einzubringen.